Frangipani / Plumeria Vermehrung und Anzucht
Die Vermehrung und Anzucht von Plumeria / Frangipani ist nicht schwierig, einfach gar in tropischen und subtropischen Regionen. Unter gewissen Bedingungen können die Pflanzen auch in Mitteleuropa vermehrt werden. Es gibt drei Wege, dies zu tun:
Samen
Frische Plumeriasamen keimen rasch unter warmen Bedingungen. Man steckt die Samen mit dem Kopf (verdicktes Ende des Samens) in keimfreie und leicht feuchte Erde, so dass der Flügel senkt nach oben zeigt. Innerhalb von 3-7 Tagen sollten 70-90% der Keimlinge erscheinen. Einige befreien sich dabei selbst von ihrer Hülle, anderen muss man etwas nachhelfen, indem man sie leicht anfeuchtet und die Hülle ganz vorsichtig abstreift.
Unter tropischen Bedingungen mit viel Licht und Wärme wachsen die Keimlinge schnell zu einer kleinen Pflanze heran. Blühen dürften sie allerdings erst nach ein bis zwei Jahren. Junge Pflanzen sollten sehr hell, aber nicht in voller Sonne stehen.
Aus Samen vermehrte Plumerias benötigen einige Jahre bis zur ersten Blüte. Stecklinge wachsen dagegen wesentlich schneller bis zur ersten Blüte. Dafür dauert die Bewurzelung länger. Den schnellsten Blüherfolg bringt das Pfropfen.
Stecklinge
Stecklinge sollten nur von älteren Bäumen genommen werden. Man schneidet einen gerade gewachsenen Zweig mit einem scharfen Messer auf 30 bis 40 cm Länge ab und legt diesen einige Stunden (manche Experten empfehlen einige Tage) zum Trocknen an einen schattigen trockenen Platz. [Vorsicht: der weisse austretende Saft ist giftig !] Dann sollte man das untere Ende des Stecklings in spezielle Wurzel-Wachstumshormone tauchen (Pulver oder Lösung). In den Tropen ist letzteres nicht unbedingt notwendig, da die Stecklinge bei hoher Wärme auch ohne leicht bewurzeln.
Der Steckling wird in leicht feuchte und keimfreie Erde gestellt (nur etwa 2-3 cm tief, da sich die Wurzeln nur an der Schnittstelle bilden) und an einem Stock/Stab befestigt. Es ist daruf zu achten, dass die erste niemals zu nass sein darf, ansonsten beginnt der Steckling schnell zu faulen. Ein leichtes Besprühen der Erde sollte ausreichen.
Der Bewurzelungsprozess dauert nun je nach Umgebungsbedingung mehrere Wochen bis Monate. Dabei sollte der Steckling nicht im direkten Sonnenlicht stehen, damit die Erde nicht austrocknet. Jedoch gilt, je wärmer, desto besser.
Den Bewurzelungserfolg erkennt man daran, dass sich an der Spitze neue Blätter bilden und nachfolgend ziemlich schnell auch ein Blütenansatz.
Meine eigenen Erfahrungen in Thailand zeigen, dass Stecklinge bereits nach wenigen Tagen wurzeln können, auch ohne Hormone.
Für das weitere Gedeihen des Stecklings empfiehlt sich viel Licht, Wärme und Luftfeuchtigkeit. Bei zu trockener Luft können sich schnell Läuse und Milben einstellen. Gewässert werden sollte immer recht sparsam.
Die Bewurzelung von Stecklingen und das Pfropfen waren erfolgreich, wenn sich die ersten Blätter bilden.
Pfropfen
Mit Standard-Pfropfungs-Techniken kann man Plumerias recht einfach und erfolgreich pfropfen. Die Basis und der Steckling müssen den selben Durchmesser besitzen (größer 1 cm) und der Schnitt (z.B. in V-Form) muss optimal passen. Dann wird die Verbindungsstelle mit einem Band umbunden und die neue Pflanze an einem Stock/Stab fixiert. Nach vier bis fünf Wochen sollte die Verbindung verwachsen sein und die Pflanze zu treiben beginnen.
Für die Umgebungsbedingungen gilt das oben bereits Gesagte.