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Anreise-Bericht nach Pulau Perhentian (2016)


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Terengganu Karte Ich hatte mich entschieden, mit dem Flugzeug von Kuala Lumpur nach Kota Bharu anzureisen. Der kurze Flug hatte es bereits in sich. Hohe Wolkentürme mussten umflogen werden, es wackelte und ruckelte und der erste Landeversuch ging dann auch schief. Die Maschine startete durch und versuchte es nach einem großen Bogen über dem Meer ein zweites Mal. Und als die Maschine endlich stand, begann auch schon der Regen. Ich nahm das Taxi und bat den Fahrer, zunächst einen Geldwechsler für mich anzusteuern, da ich kein malayisches Geld hatte und auf Pulau Perhentian kein Geld gewechselt werden kann. Dass dies am Flughafen von Kota Bharu auch nicht der Fall ist, wusste ich vorher nicht. Wir mussten also den Umweg in die Stadt nehmen, den ich eigentlich verhindern wollte. Der viel preiswertere Bus nach Kuala Besut fährt nämlich auch zunächst in die Stadt, wo man in einen anderen wechseln muss. Das wollte ich nicht. Aber nun fuhr ich halt mit dem Taxi, was auch besser war, denn die wenigen Wechselstellen zu finden, ist wohl für einen Ortsunkundigen unmöglich.

Am Flughafen hatte ich einen andere Taxifahrer nach Wechselmöglichkeiten befragt. Der bot mir an, für 100 Dollar 330 Ringit zu bekommen. Aber das war mir dann doch ein zu schlechter Kurs. In der Stadt bekam ich nun 3750 Ringit und war zufrieden damit. Allerdings hatte mich der Umweg nun fast eine ganze Stunde Zeit gekostet, und das Boot um 16 Uhr war wohl nicht mehr zu erreichen, zumal mir mein Taxifahrer sagte, wir würden 1 Stunde und 15 Minuten Fahrzeit benötigen. Bei gutem Wetter. Davon war allerdings keine Rede, denn es schüttete mittlerweile aus Kübeln, und Blitze und Donner erfüllten das Nass da draussen jenseits der Scheiben, durch die man kaum blicken konnte. Große Wasserflächen füllten die Straßen, und so ging es nur langsam voran. Von der schönen Küstenlandschaft bekam ich leider gar nichts mit. Die vielen Kokospalmen wurden nun eher zur Gefahr, weil der Sturm alte und schwere Palmwedel auf die Fahrbahn schleuderte.


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Nun, mein Fahrer hatte alles scheinbar im Griff, und so erreichten wir das Jetty von Kuala Besut im schweren Regensturm um 16.30 Uhr. Ich hatte zuvor gelesen, dass das letzte Boot um 17 Uhr fährt. Aber bei dem Sturm würde wohl eh keins mehr ablegen, und ich machte mich gedanklich auf eine Übernachtung vor Ort bereit. Das Taxi stoppte direkt vor einer kleinen Agentur, wo mich eine freundlich Muslimin mit Regenschirm in Empfang nahm. Statt der angekündigten 78 Ringit verlangte der Taxifahrer nun 100, wegen des Umwegs in die Stadt. Nunja, ich wollte ihm sowieso ein kleines Trinkgeld geben, weil ich die Fahrt unversehrt überstanden hatte, und so zahlte ich ohne Widerworte (100 Ringit = 25 Euro in 2015).

Nachdem ich mich mit der gut englisch sprechenden Frau ein wenig unterhalten hatte und erfuhr, dass es vor Ort einen privaten Geldwechsler gibt, der allerdings nicht immer da sei, und sie den Kurs nicht wüsste, bezahlte ich die 70 Ringit für das Bootsticket (retour) im Vertrauen darauf, dass heute wirklich noch ein Boot führe.

Bislang empfand ich mich als Alleinreisender wirklich alleine unterwegs, denn im Flieger war kein einziger westlicher Ausländer gewesen, und so dachte ich, dass wohl zur Zeit keine Reisezeit hierher wäre.

Als ich jedoch am Jetty ankam, warteten dort doch mehrere Reisende auf Überfahrt. Es regnete immer noch heftig und Blitze durchzuckten das Grau des Himmels. Auf Nachfrage bekam ich die Antwort, dass man wartet, bis der Regen und Sturm sich legt, bevor wieder Schiffe rausfahren. Schiffe? Naja! Kleine Kunststoffboote für etwa 15 Personen, die mit einer Plane bedacht sind und zwei 150 PS-Motoren besitzen. Damit eine halbstündige Überfahrt übers offene, vom Gewitter aufgepeitschte Meer wagen ? Manche wären wohl unwillig gewesen. Diesen Unwillen konnte ich in einigen Gesichtern auch durchaus entdecken, zumal auch Familien mit kleinen Kindern unter den Wartenden waren. Und als dann Leute aus den Booten ausstiegen, die gerade von den Inseln kamen und im heftigen Regen pitschnass geworden waren, wurde mir auch etwas anders. Eine junge Frau zitterte und bibberte, und ich fragte mich, ob vor Kälte oder Angst?

Wir warteten und langsam ließen der Regen und der Wind nach. Es war inzwischen 17.30 Uhr, aber alles sah danach aus, dass wir fahren würden, denn die Anweiser teilten mit, uns in bestimmte Bereiche des überdachten Piers zu begeben. Und schließlich sollten wir in zwei vorfahrende Boote einsteigen. Schon dabei wurden wir einigermaßen nass, und ich hatte Sorge um meine Kameraausrüstung, die ich leider nicht wasserdicht verpackt, sondern einfach so im Rucksack verwahrte.

Im Boot saßen nun 18 Personen, die sich alle nicht ganz wohl fühlten. Das hörte man und sah man in den Gesichtern. Nachdem wir das Jetty verlassen hatten, wartete das Boot noch ca. zehn Minuten in der Bucht auf ein zweites Boot. Das steigerte die Spannung weiter, und ich hörte die Mutter zu ihrem Mann sagen, sie würde am liebsten wieder aussteigen.

Doch nun war es zu spät. Endlich fuhren wir, nachdem alle Schwimmwesten angezogen hatten. Und sogleich auf offener See ging es los. Bis zu zwei Meter hohe Wellen stellten sich uns entgegen, und das Boot schaukelte und stellte sich auf. Die Kinder schrien, und alle hielten sich so gut es ging irgendwo fest. Die 300 PS der Motoren trieben das Boot schnell und kraftvoll voran, und wir übersprangen so manches Wellental, um danach hart aufzusetzen und dasselbe gleich noch einmal und noch einmal. Die Gischt spritschte ins Boot, und ich dachte, dass man das wohl nur sehr schlecht 30 Minuten lang überstehen könnte.

Seltsamerweise wurde es dann etwas besser, und in der Ferne war auch Pulau Perhentian schon im Gewittergrau zu erkennen. Noch immer blitze und donnerte es, aber der Regen lies deutlich nach. Das Gewitter zog ab. Aber das Meer war natürlich aufgewühlt und würde sich so schnell nicht beruhigen. Es ging also weiter mit Gischt im Gesicht und harten Landungen auf dem Wasser. Jüngere Männer fanden die Fahrt amüsant, zumindest lachten sie sehr viel. Das lockerte die Stimmung auf, und je länger die Fahrt dauerte, desto mehr Vertrauen fasste ich in Boot und Fahrkünste unseres malayischen Kapitäns.

Auf etwa gleicher Höhe fuhren, bzw. sprangen wir mit dem zweiten Boot neben uns. Wie wunderschön wäre die Überfahrt bei ruhiger türkisfarbener See und blauem Himmel gewesen!

Kurz vor halb sieben - es wurde bereits dunkel und die Lichter der Insel waren an - erreichte ich mein Ziel auf Perhentian Besar. Reichlich nass, aber dennoch zufrieden, traf ich mit anderen Gästen aus dem zweiten Boot an der Rezeption meines Bungalow-Resorts ein. Von dort kein Wort, nur ein freundliches Lächeln. Alles ganz normal.


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